Musik…

du bist die tiefste Labe,
die aus der Menschen Seele quoll,
bist Gottes allerbeste Gabe,
da seine Güte überschwoll.

(Hermann Claudius, 1878-1980)

Vertonung von Heinz Lau (1925-1975); aufgenommen im August 1999 in Angath unter der Leitung von Werner J. Patzelt

Die Chor- und Instrumentalwoche Schmochtitz

Seit nunmehr fast 50 Jahren findet allsommerlich die Chor- und Instrumentalwoche in Schmochtitz in der Oberlausitz (bis 2002 im Tirolerischen Angath) statt. Eine Woche lang voller Musik – voller Freude und Leidenschaft – bei Chorsingen, Kammermusik und der herrlichen Atmosphäre auf einem alten Rittergut.

Eine Woche in Schmochtitz

Schmochtitz beginnt am Sonntagnachmittag und endet genau eine Woche später am Sonntagvormittag. Die Woche dazwischen ist voller Musik und geselligem Miteinander. Das Gemeinschaftserlebnis des Musizieren findet am Samstagabend seinen Abschluss in einem öffentlichen Schlusskonzert. Bis dahin sieht der Tagesablauf jeden Tag wie folgt aus:

Chorsingen

Das gemeinsame Chorsingen ist der alle verbindende Kernbestandteil der Musikwoche. Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Erleben von Musik. Dabei geht es nicht nur um ein möglichst perfektes Erarbeiten von Werken, sondern bereits der Weg ist Teil des Ziels!

Kammermusik

Kammermusik ist eine der intimsten Formen gemeinsamen Musizierens. Ob im (Kammer-) Orchester, Streichquartett, Klaviertrio, Blockflötenensemble oder in sonstiger Besetzung: Wer ein Instrument spielt, kommt in Schmochtitz immer auf seine Kosten!

Erholung und Tanz

Gemeinsames Musizieren macht vor allem in einem menschlich schönen Umfeld große Freude. Deshalb sind die Nachmittage, soweit nicht kammermusikalisch verbracht, frei zur Erholung, wofür das ausgedehnte Parkgelände des Schmochtitzer Ritterguts beste Möglichkeiten bietet. Und spätnachmittags ist immer Gelegenheit zum Tanz – ganz in der Tradition jener Jugendmusikbewegung, der „Schmochtitz“ wie so viele andere Singwochen entstammt.

Tagesablauf

Bis auf den Konzerttag und den Tag davor, an dem nachmittags und abends kleine Konzerte mit im Teilnehmerkreis erarbeiteten Werken stattfinden, sehen die Tage in Schmochtitz wie folgt aus:

ab 7.45 Uhr: Frühstück
8.45 – 10.30 Uhr: Einsingen und Chorprobe
10.30 – 11 Uhr: Kaffeepause
11 – 12 Uhr: Chorprobe
12.15 Uhr: Mittagessen
anschließend: Kammermusik, Orchester (14.30 – 16:15 Uhr), Tanz (16.30 – 18 Uhr) oder sonstige Freizeit.
18.15: Abendessen
19.30 – 22.00 Uhr Chorprobe
anschließend: Geselligkeit, Tanz, Kammermusik bis tief in die Nacht

Die Geschichte

Die Geschichte der Musikwochen in Angath und Schmochtitz, sowie der Chorwochenenden in Passau und Dresden.

Die Geschichte hinter der Geschichte

Die Jugendmusikbewegung und das Erbe von Gottfried Wolters (1910-1989).

Personen


Werner, Jahrgang 1953, aus Niederbayern stammend, machte von Kindheit an viel Musik, vor allem als Cellist, als Chorsänger und später als Dirigent. Zwar entschied er sich für eine Hochschullaufbahn, die ihn 1991 auf einen Lehrstuhl für Politikwissenschaft an der Technischen Universität Dresden führte. Nach seiner Emeritierung 2019 wurde er 2022 Forschungsdirektor am MCC in Brüssel, einer an Fragen der Europapolitik arbeitenden Denkfabrik. Noch zu Studentenzeiten gründete er – gemeinsam mit Hubert Gößwein und Birgit Vogt – jene Musikwoche, die bis heute besteht.

Hubert, Jahrgang 1949, aus Oberbayern stammend, war bis zu seiner Pensionierung Hauptschullehrer – und daneben, von Kindheit an, ein begeisterter Violonist und Tenorsänger. Auf einer Musikwoche schon in jungen Jahren mit Werner Patzelt bekannt geworden, später auf einer Chorreise auch mit Birgit Vogt, gründeten die drei die „Angather Musikwoche“, die als „Schmochtitzer Musikwoche“ bis heute fortbesteht. Seit jeher betreut und leitet er auf den Angather und Schmochtitzer Wochen die Instrumentalmusik.

Annette, Jahrgang 1962, aus der Oberlausitz stammend, lernte an der Technischen Universität Dresden Werner Patzelt kennen und heiratete ihn später. Lehrerin nach Ausbildung und Verwaltungsangestellte von Beruf, organisiert sie seit den späten 1990er Jahren die Angather Musikwoche, die Schmochtitzer Musikwoche und die Dresdner Chorwochenenden. Sie ist gleichsam die „gute Seele“ der Woche und schafft durch ihr Organisationstalent eine Atmosphäre, in der alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich auf das Musizieren konzentrieren können.

Herzliche Einladung

zur 23. Schmochtitzer Chor- und Instrumentalwoche vom 3. bis 10. August 2025

Schmochtitz 2025 könnte sich gleichsam unter das Thema „Zurück an die Wurzeln“ fassen lassen. Musikwochen haben ihre Anfänge in der Jungendmusikbewegung, unmittelbar in der im Juli 1923 erstmals mit gut 80 Teilnehmern abgehaltenen „Ursingwoche“ von Walther Hensel (1887-1956) in Finkenstein bei Mährisch-Trübau. Hensels Namen kennt so mancher als Herausgeber von Heften der Reihe „Das Alte Werk“ im Bärenreiter-Verlag. Der verdankt seine Existenz ohnehin dem Zusammentreffen Hensels mit dem Augsburger Buchhändlergehilfen Karl Vötterle. Und „Altes Werk“ war programmatisch: Die Jugendmusikbewegung (näheres HIER) wandte sich gegen die verbürgerlichte und hochprofessionelle Musikkultur der Spätromantik, indem sie für sich und die Jahrzehnte seither die alte deutsche Vokalpolyphonie wiederentdeckte. In deren Höhepunkt wollen wir uns mit etlichen Motetten von Heinrich Schütz (1585-1672) begeben, und parallel dazu in die Spätblüte der Jugendmusikbewegung mit etlichen Werken von – vor allem – Heinz Lau (1925-1975). Der führte als Komponist die Tradition der Praktiker Fritz Jöde (1878-1970), Walther Hensel oder Gottfried Wolters (1910-1989) bis fast in jene Zeit weiter, in der 1978 jene Angather Musikwoche entstand, aus der 2003 „Schmochtitz“ hervorging. Es wird 2025 also ein höchst sängerfreundliches und hochstimmendes Programm geben – gerade so, wie immer.

Die Programme der vergangenen Jahre

2024: Brahms und Beethoven (mit Umfeldwerken)
2023: Italienischer Barock
2022: Felix Mendelssohn-Bartholdy
2021: Mozart und Schütz
2020: Ausgefallen auf Grund der COVID-19 Pandemie
2019: Musik der Bache (Werke aus dem „Altbach’schen Archiv“)
2018: Skandinavische Chormusik
2017: Italienische Chormusik
2016: Russische Chormusik
2015: Französische Chormusik
2014: Deutsche Chormusik
2013: Spanische Chormusik
2012: Englische Kathedralmusik
2011: Chormusik der Romantik 
2010: Heinrich Schütz
2009: Monteverdi, Marienvesper
2008 – 2003: je eine Bachmotette mit passenden Umfeldwerken

Einzelzimmer: 815 € (inkl. Vollpension)
Doppelzimmer: 665 €
 (inkl. Vollpension)

Bei Anmeldungen für Doppelzimmer bitte unbedingt angeben, mit wem das Zimmer geteilt werden soll. Anmeldungen von Einzelpersonen für Doppelzimmer sind zwar ebenfalls möglich, können aber nur realisiert werden, wenn ein(e) geeignete(r) Zimmermitbewohner/in gefunden wird. Sollte das nicht möglich sein, wird die Anmeldung automatisch in eine Einzelzimmeranmeldung umgewandelt.

Jugendliche Teilnehmer sind wie immer sehr willkommen. Für sie gibt es etliche stark verbilligte Plätze, um die man sich bis zum Alter von 25 Jahren bewerben kann. Finanziert werden sie im Wesentlichen aus den Spendengeldern der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der letzten Jahre. Für vier Plätze werden auch Seiten des Bildungsguts Schmochtitz Sonderkonditionen angeboten.

Die Organisatoren der Chor- und Instrumentalwoche Schmochtitz erwirtschaften keinen Gewinn. Es werden lediglich alle Kosten auf die Teilnehmer umgelegt. Spenden aller Art werden zur Subventionierung von verbilligten Preisen für jugendliche Teilnehmer verwendet.

Aug 2025
19:30

Konzert zum Abschluss der 23. Schmochtitzer Chor- und Instrumentalwoche

Werke von Heinrich Schütz, Heinz Lau, Gottfried Wolters u.a.

Leitung: Werner J. Patzelt

Kirche Bildungsgut Schmochtitz